Elektro-LKW überquert eine Brücke.

TE Perspectives Artikel

Die Zukunft von Off-Highway-Fahrzeugen ist elektrisch

Autorin: Lisa Miller, VP & CTO, Industrial and Commercial Transportation

Die zunehmende Leistungsfähigkeit elektrischer Off-Highway-Fahrzeuge trägt dazu bei, betriebliche Effizienz zu steigern und den Weg in eine nachhaltigere Zukunft zu ebnen.  

Der Durchbruch von Elektrofahrzeugen erfolgte im späten 20. Jahrhundert, unterstützt durch technologische Entwicklungen, regulatorische Vorgaben und zunehmende Nachhaltigkeitsbestrebungen in verschiedenen Branchen. Moderne Batteriesysteme, innovative Ladetechnologien und sensorbasierte Überwachungslösungen haben in den letzten zwei Jahrzehnten die Effizienz und Betriebssicherheit von Off-Highway-Fahrzeugen wie Baumaschinen, Bergbauausrüstungen und Landtechnik deutlich erhöht.

 

Elektrische Antriebslösungen für kommerzielle Off-Highway-Anwendungen haben beste Voraussetzungen für nachhaltiges Wachstum. Denn: Durch zunehmende Skalierung sinken die Kosten, und bisherige Markteintrittsbarrieren verlieren an Bedeutung. Neben der verbesserten Nachhaltigkeit werden zunehmend weitere betriebliche Vorteile elektrischer Off-Highway-Fahrzeuge deutlich.

 

Autonomes Fahren trägt maßgeblich zur Erhöhung von Sicherheit, Lebensdauer und Genauigkeit bei. Die bisherigen Erfolge bestärken Hersteller und Betreiber elektrischer Geländefahrzeuge darin, ihre Investitionen in neue Technologien fortzusetzen.

Innovative Standards für Zukunftstechnologien

Angesichts des dynamischen Wachstums im Bereich  elektrischer Off-Highway-Fahrzeuge benötigen Hersteller ein breites Komponentenportfolio, das ihre Technologien gezielt unterstützt. Damit diese Entwicklung jedoch voranschreiten kann, müssen Komponentenhersteller sinnvolle Standards schaffen, die eine herstellerübergreifende Kompatibilität gewährleisten. Interoperabilität schafft die Voraussetzungen für die flächendeckende Nutzung technischer Lösungen, mit denen die Off-Highway-Elektromobilität vorangetrieben und regulatorischen Vorgaben wirksam begegnet werden kann.

 

TE Connectivity stellt nicht nur die Schlüsselkomponenten für das EV-Ökosystem bereit, sondern treibt auch aktiv die Standardisierung technischer Spezifikationen auf internationaler Ebene voran. Einheitliche und realisierbare Standards sind ein wichtiger Treiber für nachhaltigen Fortschritt in der Branche.

 

Sobald sich Standards weiterentwickeln und technologische Fortschritte eine kritische Masse erreichen, sorgen Skaleneffekte dafür, dass weitere Innovationen wirtschaftlicher realisierbar werden – was den Nutzen elektrischer Off-Highway-Fahrzeuge im Betrieb weiter erhöht. Darüber hinaus werden die Fortschritte auf dem Off-Highway-Markt wahrscheinlich neue Tools hervorbringen, die auch in angrenzenden Märkten mit ähnlichen Herausforderungen und Problemen zum Einsatz kommen, z. B. im Fernverkehr und bei Personenkraftwagen.

Elektro-Lkw, der an einer EV-Ladesäule angeschlossen ist.
Elektrifizierung der nächsten Generation von Nutzfahrzeugen

Der Weg zum autonomen Betrieb

Während sowohl Pkw- als auch Offroad-Elektrofahrzeuge durch Verbesserungen bei Robustheit, Sicherheit und Einsatzflexibilität profitieren,  kann der Offroad-Markt technologische Chancen – etwa bei autonomen Funktionen – schneller nutzen, da er geringeren Einschränkungen unterliegt als der straßengebundene Bereich. Moderne Umweltsensorik, Kamera- und Radartechnologie, künstliche Intelligenz sowie intelligente Algorithmen unterstützen EV-Betreiber dabei, ihre Umgebung zuverlässig zu erfassen und kritische Fahraufgaben mit höherer Präzision auszuführen. Off-Highway-Umgebungen wie Minen, Baustellen und Felder sind in der Regel auch kontrollierter als On-Highway-Umgebungen, in denen Fahrzeuge mit unberechenbaren Menschen auf einem komplexen Autobahnnetz interagieren müssen.

 

Diese Faktoren begünstigen eine schnellere Umsetzung autonomer Technologien im Off-Highway-Sektor. Die praktischen Erfolge in puncto Sicherheit und Effizienz könnten als Impulsgeber dienen, um die Innovationsbereitschaft auch in anderen Bereichen der Elektromobilität zu erhöhen – mit größerer Wirkung als durch regulatorischen Druck allein.

 

Im Bergbau zum Beispiel gibt es erhebliche Fortschritte bei der Automatisierung von Fahrzeugen im Tagebau. OEMs arbeiten weiterhin an vollständig autonomen Bergbaufahrzeugen, die mit schwierigem Terrain, schlechten Lichtverhältnissen und schwachen GPS-Signalen tief unter der Erde zurechtkommen. Im Bauwesen ermöglicht die Fähigkeit, eine dynamische Umgebung zu erkennen und darauf zu reagieren, indem Objekte und Hindernisse erkannt werden, dass autonome Maschinen sicher an der Seite von Menschen im Baubereich arbeiten können. Und in der Landwirtschaft sind autonome Traktoren, Erntemaschinen und Drohnen bereits im Einsatz. Da sich die Konnektivität und die Fähigkeit zur Bewältigung unterschiedlicher Terrains verbessern, können vernetzte Schwärme autonomer Roboterfahrzeuge dazu beitragen, die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Präzision zu verbessern.

Vorsprung im Zeitalter exponentieller Entwicklungen

Während die Entwicklung autonomer Fahrfunktionen im Mittelpunkt steht, ist es für Hersteller elektrischer Off-Highway-Fahrzeuge ebenso wichtig, zukünftige Fortschritte im Bereich der Fahrzeug-zu-Fahrzeug- und Fahrzeug-zu-Umwelt-Kommunikation mitzugestalten. Im Zuge der Marktreifung und Standardisierung können Hersteller durch eine geeignete Positionierung sowohl Kostenvorteile erzielen als auch ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken.

 

Entscheidend ist eine Innovationsstrategie, die eine frühzeitige und effiziente Integration neuer Technologien unterstützt. Dank fundierter technischer Expertise und Marktverständnis ist TE Connectivity in der Lage, Entwicklungen frühzeitig zu antizipieren und Kunden bei deren Umsetzung gezielt zu unterstützen. Durch die frühzeitige Integration flexibler Systemarchitekturen und die enge Zusammenarbeit mit kompetenten Technologiepartnern legen Hersteller das Fundament für zukunftsweisende Innovationen – insbesondere in Bereichen wie:

  • Automatisierung in der Bauindustrie. Autonome, elektrisch betriebene Fahrzeuge für spezialisierte Bauprozesse – etwa Erdarbeiten, Materialtransport oder Geländeerfassung – ermöglichen eine weitgehend automatisierte Baustellenvorbereitung. Dadurch ließen sich Gefährdungen für das Personal deutlich reduzieren, während gleichzeitig eine höhere Auslastung durch den kontinuierlichen 24/7-Betrieb der Maschinen erreicht werden könnte.
  • Die Entwicklung intelligenter Fahrzeugflotten. Vernetzte Fahrzeuge bieten die Möglichkeit, Daten zu liefern, die Betreiber zur Fernüberwachung und Optimierung des Betriebs an einem einzelnen Standort oder an mehreren Standorten nutzen können. Bergbaubetriebe könnten beispielsweise ihre Flottenplanung koordinieren, um sicherzustellen, dass die richtige Ausrüstung geladen und an bestimmten Orten verfügbar ist, um Verzögerungen im Betrieb zu vermeiden.
  • Vernetzung und Integration fahrzeugnaher Technologien. Intelligente Infrastruktur durch Sensorik – ein Gamechanger für Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit. So können die Fahrzeuge zum Beispiel so lange wie möglich fahren, bevor sie von sich aus die nächste verfügbare Ladestation aufsuchen.

 

Fortschritte in der KI sowie die intelligente Nutzung erneuerbarer Energiequellen für standortbezogenes Laden eröffnen Herstellern neue technologische Spielräume zur Optimierung der Betriebseffizienz. TE bietet ein umfangreiches Angebot an Steckverbindern, Sensorik und Stromverteilungssystemen, die auf die zukünftigen Anforderungen der E-Mobilität zugeschnitten sind und unterstützt damit gezielt die Weiterentwicklung elektrischer Off-Highway-Fahrzeuge sowie weiterer Transportanwendungen.

Über die Autorin

Lisa Miller, VP & Chief Technology Officer, Industrial and Commercial Transportation

Lisa Miller

Lisa Miller ist Vice President und Chief Technology Officer für den Geschäftsbereich Industrial and Commercial Transportation von TE. In dieser Funktion leitet sie ein globales Team, das sich auf die Bereitstellung zuverlässiger Konnektivitätsprodukte konzentriert, die für den Einsatz unter rauen Umgebungsbedingungen für On- und Off-Highway-Fahrzeuge und Freizeittransporte konzipiert sind. Mit über 29 Jahren Erfahrung in Engineering und Design, Fertigung und Management gilt Lisa als entscheidungsstarke Führungskraft in der Transportbranche. Sie steht für bereichsübergreifende Führungsstärke bei der Entwicklung innovativer Lösungen, die Kundenbedürfnisse und wirtschaftliche Zielsetzungen gleichermaßen berücksichtigen.