Die Zukunft des Nahverkehrs

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Auf der Überholspur in die Zukunft

Schon bald müssen Sie nicht mehr rennen, um den Bus noch zu erwischen. In naher Zukunft fährt der Bus Ihnen hinterher.

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Wired Brand Lab
Bildquelle: Thomas Porostocky
Ursprünglich auf Wired.com veröffentlicht

Die Zukunft des Nahverkehrs. Lernen Sie Olli kennen, ein bedarfsorientiertes, fahrerloses Fahrzeug für kurze Distanzen, das eilige Pendler zu den Verkehrsknotenpunkten befördert. Der elektrisch angetriebene Olli wird per Kurzanruf bestellt: Wenn Sie ein Smartphone bei sich haben, sind Sie eine Bushaltestelle. Der von Local Motors entwickelte und mit kognitiven Lerntechnologie ausgestattete Bus steckt voller Sensoren und kann bis zu 12 Menschen befördern. Olli hat bereits Testfahrten auf Privatstraßen rund um Washington, DC absolviert und ist derzeit auf verschiedenen Automobilmessen auf Welttournee.

 

Olli sieht nicht gerade futuristisch aus: Ein mit Fenstern ausgestattetes Rechteck, das mehr an ein Beförderungsmittel aus einem Vergnügungspark erinnert und dennoch zukunftsweisend ist. In der nächsten Generation des öffentlichen Verkehrs dreht es sich nicht nur um Asphalt, Fahrbahnen und Schienen, sondern auch um Halbleiter und Drahtlossignale – laut Experten die einschneidendste Veränderung der Personenbeförderung seit den Anfangstagen des Automobils.

 

„Es geht letztlich um das vernetzte Reisen“, so Wes Gilbert, Business Development Leader von Rail bei TE Connectivity (TE). „Wie können all diese Formen des kombinierten Verkehrs so vernetzt werden, dass ein umfassendes Transportangebot entsteht? Dazu müssen wir die notwendigen Daten erfassen, Dienstleistungen koordinieren und die Fahrgäste an ihr gewünschtes Ziel bringen.“

 

Innerhalb weniger Jahre werden zahlreiche neue Angebote genau das erreichen und damit den Unterschied zwischen öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln verringern und den Menschen effiziente und individuelle Dienstleistungen bieten.

  1. Leistungsoptimierung im Schienen- und Bahnverkehr (Englisch)

Um innovative Lösungen zur Leistungsoptimierung im Schienen- und Bahnverkehr zu entwickeln, nutzt TE Connectivity sowohl intelligente Werkstoffe, die hohe Beanspruchung und extreme Umgebungsbedingungen erkennen können, als auch die Fortschritte in der Material-wissenschaft, damit Schienensysteme auch zu Stoßzeiten dauerhaft Hochleistung liefern können.

Und der Zeitpunkt war niemals günstiger. Die Benutzung des privaten PKWs trägt häufig nicht nur zum ultimativen Ausdruck von Individualismus bei, sondern auch zu täglichen Staus im Straßenverkehr. Dies kostet nicht nur Nerven, sondern auch Geld. Folglich steigt der Bedarf an öffentlichen Verkehrs-angeboten.. Tatsächlich sind die Fahrgastzahlen laut des letzten Berichts "National Transit Summary & Trends" der Federal Transit Agency in den letzten zehn Jahren um 20 Prozent und somit auf den höchsten Stand seit 1957 gestiegen.. (2014 legten die Amerikaner laut American Public Transportation Association 10,8 Milliarden Fahrten im öffentlichen Verkehrssystem zurück.) Dabei gaben die Fahrgäste jährlich ca. 15 Milliarden US-Dollar für Fahrscheine aus.
 

Ein sinnvolles öffentliches Verkehrswesen hat viele Vorteile. 2011 sparten die Amerikaner in Stadtgebieten 865 Millionen Stunden Fahrzeit und fast 2.000 Liter Benzin. Auch wirtschaftlich macht es Sinn. Jede in das öffentliche Verkehrswesen investierte Milliarde schafft mehr als 50.000 Arbeitsplätze. Und der Wert eines Eigenheims ist um 42 Prozent höher, wenn es gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden ist.

 

Da sich die Bevölkerungszentren aber verschieben und mehr Menschen in den Städten leben möchten, macht sich das Alter vieler Nahverkehrsysteme langsam bemerkbar (2007 gilt in der Regel als das Jahr , in dem Stadtbewohner erstmals die Mehrheit der Weltbevölkerung ausmachten). Anfang des Jahres stellte die Stadtverwaltung in Washington, DC das SafeTrack-Programm vor, im Rahmen dessen große Teile des Metro-Systems geschlossen werden, damit das Netz nach und nach repariert werden kann. Das Netz wird an jedem Wochentag von einer Dreiviertelmillion Menschen benutzt. Auch Städte wie Detroit, New York und Miami leiden unter veralteten öffentlichen Nahverkehrsstrukturen. „Die Lebensdauer der ersten Investitionsgeneration läuft ab“, so Robert Puentes, President und CEO des Eno Center for Transportation. „Das ist ein großes landesweites Problem.”

Ein sinnvolles öffentliches Verkehrswesen hat viele Vorteile.

„Ein sinnvolles öffentliches Verkehrswesen hat viele Vorteile. 2011 sparten die Amerikaner in Stadtgebieten 865 Millionen Stunden Fahrzeit und fast 2.000 Liter Benzin. Auch wirtschaftlich macht es Sinn. Jede in das öffentliche Verkehrswesen investierte Milliarde schafft mehr als 50.000 Arbeitsplätze.“

Da das vorhandene öffentliche Verkehrssystem in vielen Gegenden in aller Welt bereits äußerst beansprucht wird,     ist der Einsatz von weiteren Bussen, Zügen und Straßenbahnen nicht ausreichend. Moderne Technologien und deren Daten spielen eine große Rolle wenn es um intelligentes Reisen geht. Größere und aussagekräftigere Informationen zu Verkehrsströmen, Wetter, Parksituation, Straßenzustand und vielem mehr helfen Verkehrsbehörden dabei, die Leistungsfähigkeit der Systeme zu verbessern und Verkehrsprobleme zu reduzieren. Das wiederum führt zu kürzeren Fahrtzeiten und einem geringeren Partikelausstoß.

Intelligente Transportsysteme werden bereits für die Steuerung von Straßenbahnen und U-Bahnen eingesetzt, damit auch zu Hauptverkehrszeiten mehr Züge ohne Unfallrisiko auf den Schienen unterwegs sein können. Verbesserte Sensortechnik und Analysen helfen nicht nur beim Management der Nahverkehrssysteme, sie ermöglichen auch eine weitsichtigere Wartung, sodass potenzielle Komponentenfehler vor dem eigentlichen Auftreten erkannt und behoben werden können. Indem sie Daten erfassen, kanalisieren und intelligent auswerten, können die Zuständigen den Service sowie die Wartungsverfahren und die Sicherheit der Schienen optimieren.

Terry C. Bills, Global Transportation Industry Manager bei ESRI sagt, dass die Technik stets dem Fahrgast dienen muss. „Der Service muss pünktlich, sauber und schnell erfolgen“, so Terry C. Bills. Dies ist der Beginn dessen, was Lyft-Mitbegründer John Zimmer als „die dritte Verkehrsrevolution“ oder den „Punkt, an dem Beförderung als Service angenehmer und günstiger wird“ bezeichnet.

 

Es lassen sich bereits die ersten Erfolge in diesem integrierten Bereich beobachten. Vertreter der niederländischen Provinz Gelderland haben sich z. B. mit dem globalen Anbieter von Automobilsoftware Elektrobit zusammengetan, um WEpods ins Leben zu rufen, ein Projekt, bei dem das Shuttle EasyMile EZ10 zum Einsatz kommt. Die Fahrgäste bestellen das fahrerlose Shuttle mit einer Smartphone-App, und das Shuttle bewegt sich auf einer festgelegten Strecke des Campus der örtlichen Universität. Es hat auch Anschluss zu einem nahe gelegenen Bahnhof.
 

Noch gilt es einige Hürden zu überwinden: Beide Seiten müssen sich auf gemeinsame Schnittstellen, Prinzipien und Geschäftsmodelle einigen, um den Datenaustausch zwischen Straßenfahrzeugen und dem Verkehrsmanagement sowie den Steuerzentralen zu ermöglichen. Aber die Aussichten sind mehr als erfreulich: Mehr konsolidierte Daten sorgen für eine zuverlässigere und effiziente Lösung.

Verkehrsplaner möchten nicht nur das Vorhandene optimieren, sondern sie träumen schon von der nächsten Herausforderung.

Bewegliche Fußwege. Die 27 km lange Circle Line des London Underground bildet eine Schleife durch die Innenstadt und gilt als langsam und von Touristen verstopft. Das vor Ort ansässige Architekturbüro NBBJ hält Laufen für die schnellere Lösung – mit etwas Unterstützung von außen. Erst müssen die Schienen weg, um sie durch drei nebeneinander liegende, sich bewegende Gehwege zu ersetzen.. Die Passagiere würden die Stationen wie bislang anlaufen, jedoch nicht auf einen Zug warten, sondern die nächste, sich mit knapp 5 km/h (die typische Gehgeschwindigkeit) vorwärts bewegende Bahn betreten. Die mittlere Bahn hätte eine Geschwindigkeit von knapp 10 km/h und die dritte würde mit 14,5 dahineilen. In den Tunneln zwischen den Bahnhöfen könnten die Bahnen zusätzlich beschleunigen. Bei Höchstgeschwindigkeit könnte man mit 24 km/h gehen. Da das Anhalten an jeder Station entfällt, wäre der Weg laut NBBJ in 55 Minuten zu bewältigen – fünf Minuten schneller als per Bahn.

„Ultra-Hochgeschwindigkeitszüge“ Hyperloop ist ein ambitionierter Plan für ein Verkehrssystem, das Menschen in Kapseln bei hoher Geschwindigkeiten über weite Strecken befördert. Die Kapsel soll mit hoher Geschwindigkeit durch eine mehrere hundert Kilometer lange, fast luftlose Röhre gleiten können. Starke Magnete halten die Kapsel am Schweben, während sie mit Geschwindigkeiten von über 1.100 km/h nahezu reibungsfrei zum Ziel rast. Das Konzept wurde vor drei Jahren vorgestellt und dabei als „eine Mischung aus einer Concord, einer Schienenkanone und einem Air-Hockey-Tisch“ bezeichnet.

 

Der „Hyperloop wird nicht nur die Art und Weise, wie wir pendeln, revolutionieren, sondern auch wie wir Leben und Arbeiten“, sagt Jim Toth, Vice President von Corporate Technology bei TE Connectivity. "Wer in San Francisco lebt, kann täglich in nur einer halben Stunde zur Arbeit nach Los Angeles fahren und alle paar Minuten einsteigen. Auch ein Abendessen oder ein Baseball-Match in einer anderen Stadt mit anschließender Rückreise wäre denkbar. Wenn man sich die wirtschaftlichen Auswirkungen vor Augen hält, wird klar, warum viele Entwickler die Herausforderungen dieser fünften Art des Reisens gerne annehmen.“

 

In einer Kapsel für die Strecke von Los Angeles nach San Francisco könnten zwei Dutzend Insassen befördert werden. Weiter gedacht könnte innerhalb eines Jahrzehnts ein auf Pfeilern montiertes Röhrennetz die gesamten USA durchqueren. Geplant ist ein vollständig betriebsbereites System bis 2020.

Obwohl das Führungsteam von SpaceX für seine kühnen und innovativen Teams bekannt ist, wollte man beim Design der Kapsel die Bevölkerung einbinden und kündigte einen offenen Designwettbewerb für die Passagierfahrzeuge an. Der Gewinner sollte von den Ingenieuren von SpaceX ermittelt werden. TE nahm im Rahmen einer Partnerschaft mit rLoop, das aus Mitgliedern der Reddit SpaceX-Gruppe besteht, als einzige Gruppe ohne Universitätsbezug am Wettbewerb teil.

 

Die Mitglieder des rLoop-Onlineteams haben verschiedene technische Hintergründe und sind über die ganze Welt verteilt. Mehr als 140 Ingenieure aus über 14 Ländern entwickelten ihre Kapsel über Kommunikationsplattformen wie Slack in einer virtuellen Umgebung. Nun wird die Kapsel in der Anlage von TE im Silicon Valley gefertigt. Hierbei kommen vom Unternehmen gespendete Produkte sowie unsere technische Expertise zum Einsatz.
 

Neue High-Tech-Pläne wie dieser sind vielleicht die Lösung für eine veraltende Verkehrsinfrastruktur und können, sofern die Finanzierung gesichert ist, für einen revolutionären Wandel sorgen. Bei knapperen Budgets hingegen können sie dazu beitragen, vorhandene Systeme zu verbessern, zu warten und weiterzuentwickeln. Es ist klar, dass der Zeitpunkt gekommen ist, weitreichende Überlegungen anzustellen. Aber die Experten gehen immer stärker davon aus, dass wir eine Mischung aus Alt und Neu erleben werden. „Langfristig wird es darum gehen, Daten zwischen den verschiedenen Angeboten auszutauschen, damit das Vorhandene und das Zukünftige effizient miteinander kommunizieren“, so Wes Gilbert. „Hierbei geht es beim Einrichten des Betriebs der Verkehrsangebote der nächsten Generation.“

 

Aktuelle technologische Innovationen verändern bereits die Art und Weise, wie wir unsere Städte durchqueren – das ist jedoch nur ein Teilaspekt. Besuchen Sie den Hub von TE Connectivity zur Zukunft des Verkehrs, um weitere Geschichten über die Zukunft der Mobilität zu finden.